So. nun ist es so weit und ich werde hier beginnen. Nachdem wir im Forum für unser Forumstreffen in Greven eine Hafenanlage in Modulbauweise mit einer Gruppe von Usern planen wollten um der Allgemeinheit einige verschiedene Bauweisen vorzuschlagen, habe ich ein Modul in Holzbauweise geplant und vier Stück auch gebaut.

Davon möchte ich Euch hier berichten und werde auch die Pläne mit Hinweisen zur Fertigung hier bereitstellen.

Es soll ein offenes Projekt sein, so das die Pläne nur als Anhaltspunkt dienen sollen. Eigenentwürfe sind erwünscht und gewollt.

Jeder soll mit seinem Matterialien arbeiten können, so wollte ich nur die Größe und die Verbindung verbindlich vorgeben. Wer sich dagegen an einen Plan genau halten möchte darf das natürlich auch. Ich würde mich tierisch freuen wenn ihr viele Module selber baut und mir davon ein Bild schickt, das ich hier dann veröffentlichen darf.

 

Natürlich werden die Pläne kostenlos zur Verfügung gestellt. In DWG und in PDF Dateien, sollte jeder in der Lage sein eines dieser Formate zu öffnen. DXF werde ich auch noch mit einstellen.

Zuerst möchte ich noch ein wenig erklären worauf es ankommt und was wirklich wichtig ist.

 

  1. die Modulgröße habe ich mit 1000mm x 400mm in der Fläche vorgegeben.
  2. ein Freibord von 55mm - 60mm sollte angestrebt werden.
  3. die Module werden horizontal miteinander verschraubt durch zwei 6mm Schrauben, die nicht weiter als 15mm in das anzuschraubende Modul ragen dürfen.

 

Ich finde diese drei Punkte lassen sich leicht merken und das Bohrbild zum verschrauben ist dann ähnlich einfach.

Damit bei meinen Holzmodulen kein Wasser durch die Verschraubung eindringen kann und der Aufbau auch komplexer Anlagen einfach gestaltet werden kann habe ich die Verbindung über Koppelleisten (auf dem Bild Blau) realisiert. Diese werden in dafür eingearbeitete Taschen geschraubt. Somit haben die Schrauben keine Verbindung zum Innenraum der Module. Zudem lassen sich die Module von oben miteinander verbinden ohne das man im Wasser sich groß verrenken muß.

Jedes Modul hat sechs Koppelleisten und kann so mit sechs weiteren Modulen verbunden werden. Das gibt einem die nötige Verbindungsvielfalt, um auch große Häfen aufzubauen. Sie lassen sich in immer neuer Aneinanderreihung verschrauben. Auch zwei Längsseiten können aneinander gekoppelt werden.

Eigentlich sollte auch eine Elektifizierung der Module erfolgen. Da ich aber in solchen Dingen ungern anderen Vorschreiben möchte was sie da zu verbauen haben (ist nicht mein Fachgebiet), möchte ich hier von einer Beschreibung dazu absehen. In meinen ersten Modulen habe ich deshalb auf der Oberseite eine Revisionsklappe eingebaut. So könnte ich leicht noch einiges in das Hafenmodul einbauen (Akku, Kranmotoren...)

Hafenmodul
So, nun könnt Ihr schon mal ein wenig von meiner seite Laden. Hab das noch nicht gemacht, mal sehen ob es klappt. In der Zip Datei ist eine Holzliste, zwei PDF-Dateien mit kleinen Erleuterungen und der DWG-Datei.
Hafenangelegenheiten.zip
Komprimiertes Archiv im ZIP Format 1.2 MB

Sollten dazu Fragen auftauchen so meldet Euch einfach über mein Kontakt-Formular und ich werden so schnell wie möglich antworten.

Deckel aus 15mm MDF
Deckel aus 15mm MDF

Zuerst brauchen wir einen Deckel. Eine MDF-Platte aus Medite Exterior war meine Wahl. In einer Länge von 1000mm mal 400mm und einer Stärke von 15mm. Auf dem Bild lässt sich schön das Bohrbild sehen. Die Löcher werden 7mm gebohrt und danach für eine m6 Schraube mit Senkkopf aufgesenkt.

Deckel
Deckel

Der Deckel in der 3D Ansicht. Wichtug ist das die Stärke oder auch Dicke des Deckels beim Bohren der Koppelleisten mit eingerechnet wird. So ist es aus Koppeltechnischer sicht egal wie stark der Deckel ist.

Rahmen
Rahmen

Der Rahmen. Er bildet mit dem Boden den Schwimmkörper und hat sechs Taschen in die die Koppelleisten durch den Deckel eingeschraubt werden können.

Koppelleisten
Koppelleisten

 Die Koppelleisten sind das eigentliche Verbindungsstück der Hafenmodule. Natürlich könnte man auf sie verzichten, doch müsste man dann durch die Modulwand verschrauben und das wollte ich vermeiden. Die Gefahr von eindringendem Wasser ist nicht zu unterschätzen. Pro Modul kommen sechs Leisten von denen drei horizontale Durchgangsbohrungen von 7mm Durchmesser haben. Diese Bohrungen werden auch für M6mm Schrauben aufgesenkt. Die drei anderen Leisten erhalten horizontal zwei Einschraubmuffen. Auf diese komme ich später noch zurück.

schliesst den Schwimmkörper
Boden

Der Boden schliesst den Schwimmkörper nach unten hin ab. Ich habe ihn aus 4mm Sperrholz gemacht. Er wird fest mit dem Rahmen verleimt.

Das waren schon mal die Holzteile eines Moduls. Dazu kommen dann noch 18 Einschraubmuffen M6 und 18 Schrauben M6 mal 30mm.

Holz für vier Rahmen
Holz für vier Rahmen

Das Holz für die Rahmen und Koppelleisten für vier Module ist schon ne ganze menge. Den Rahmen habe ich aus einem inneren Rahmen und die Ecken mit den Mittelstücken gefertigt. Aus den Ecken und den Mittelstücken entstehen dann die Taschen.

Vier Deckel
Vier Deckel

Die vier Deckel aus MDF haben eine Revisionsöffnung bekommen. Somit kommt man an das innere der Module noch ran und kann auch noch einiges einbauen. Zum Beispiel Akkus für Beleuchtungsaufgaben... Da ist sicher vieles Denkbar. Das ist aber obtional und wer sich die Mühe nicht machen will kann diese gerne weg lassen.

Innerer Rahmen
Innerer Rahmen

Wie man ein Loch bohrt oder eine Leiste abschneidet brauch ich wohl keinem Modellbauer erklären. Somit komm ich nun zu dem Zusammenbau der Einzelteile. Angefangen habe ich mit dem Inneren Rahmen. Die vier Leisten werden an den Enden mit reichlich Wasserfestem Leim (D4) Verschraubt. Je sauberer man bei diesen Arbeiten zu werke geht, desto weniger Spachtel wird benötigt werden. Wichtig vor allem ist, das die Leiten oben und unten Bündig sind.

Ecken zum Aufdoppeln
Ecken zum Aufdoppeln

Die Ecken zum Aufdoppeln habe ich aus einer Leiste 50mm X 50mm geschnitten. An der Kreissäge habe ich diese dann so augeschnitten das ich einen Schenkel von 20mm Stärke nach habe. Ebensogut kann man diese aber auch aus einer 60mm X 20mm Leiste machen. Dazu schneidet man von der Leiste ein 50mm Stück und ein 30mm Stück ab. Nun leimt man das 30mm Stück an das 50mm Stück und erhält so einen Winkel von 60mm Länge.

 

Eckstück mit Leim
Eckstück

Die Ecken müssen vollflächig mit Leim auf der Innenseite benetzt werden. Mit Spanngurten und Schraubzwingen habe ich die Ecken da hingedrückt wo sie hin sollen.

 

Ecken anleimen
Ecken anleimen
Mittelstück anleimen
Mittelstück anleimen

Auch die Mittelstücke werden Vollflächig aufgeleimt und mit Zwingen an der richtigen Position gehalten.

Somit ist der Rahmen fertig und der Deckeln und Boden kann aufgeleimt werden.  Das die Kanten an denen der Leim rausgedrückt wurde vorher noch nachgearbeitet werden muss versteht sich wohl von selbst. Der Innere Rahmen ist mit 19mm recht Stark gewählt. Um gewicht und auch Holz zu sparen kann man denselben auch dünner (z.B. 10mm) machen. In der Holzliste (Tabelle aus dem Download) berechnen sich die Längen der Leisten dann automatisch wenn der Wert für die Stärke geändert wird. (das spart die Ressourcen beim Denken).

So langsam lässt sich was erahnen oder? Die Deckel und Böden habe ich mit Schraubzwingen aufgeleimt. Wichtig ias auch hier wieder den Leim vollflächig auf den Rahmen auftragen damit sich das wasser nicht einen Weg ins Innere suchen kann.

Einen kleinen Tip zum Leim entfernen: Wenn der Leim der raus gedrückt wird gleich abgenommen wird, gibt es meist eine riesen Sauerei. Entweder nimmt man eine feuchten Lappen oder wartet bis der Leim angetrocknet ist und schneidet ihn da er noch recht weich ist mit einem Messer ab. Nach ca. 15-20min je nach Temperatur sollte der Leim so weit sein.


Als nächstes habe ich die Schraubmuffen in die Koppelleisten eingedreht. Damit mir bei 18 Stück pro Modul nicht der Arm ausleiert, habe ich mir ein kleines aber effektives Werkzeug gebastelt.

Eindrehwerkzeug für Schraubmuffen
Schraubmuffen Eindrehwerkzeug

Um die Schraubmuffen eindrehen zu können habe ich einer 6mm Schraube den Kopf abgeschnitten. Zwei Kontermuttern aufgedreht sorgen dafür, das die Muffe sich nicht mitdreht und man si wieder vom Werkzeug lösen kann.

Im Bohrfutter eingespannt und mit Muffe aufgeschraubt
Im Bohrfutter eingespannt und mit Muffe aufgeschraubt

Das Werkzeug habe ich in das Futter eines Akkuschraubers eingesetzt und die Muffe aufgedreht bis sie an den Konteschrauben fest anliegt. Dann senkrecht auf das Loch drücken und einschrauben.

Nachdem die Koppelleisten fertig sind und das Modul auch fest verleimt ist, wird alles gut geschliffen und dann habe ich sie mit Ral 7001 gestrichen. Das ganze dann mehrfach und dann ging es an die See zum testaufbau. Damit möchte ich wenn keine weiteren Fragen zu den Modulen auftauchen diese Thema mit einigen Impressionen des ersten Aufbau abschliessen. Sollte mir Bilder von euch zugesandt werden werde ich (euer Einverständnis vorausgesetzt) diese hier anhängen.

Aus einer def. Festplatte eines alten PC habe ich heute die Magneten entfernt und in mein Boot (Gefjon) eingebaut. Nun werde ich noch an einige Koppelleisten der Module dünne Eisenplatten anschrauben und mit Farbe und Moosgummi beschichten. Dann möchte ich mit mit meinem Boot an diesen Modulen anlegen können. So kann das Modell auch mal einige Minuten im Hafen verbringen und man kann sich um seinen Kaffee und Kuchen oder Bier kümmern ohne das das Modell aus dem Wasser muss oder abtreibt.

Ich freue mich riesig Euch die ersten Module vorstellen zu dürfen, die nicht von mir gefertigt wurden.

Sie stammen von zwei befreundeten Modellbauern aus Unna. Sind im Gegensatz zu meinen Modulen schon mit Aufbauten versehen.  

Ein schönes Bild, das läd zum Anlegen ein...

2. Teil die Elektrifizierung und aufbauten

Damit wir Leben in den Hafen bekommen wollte ich zuerst einmal Licht.

Laternen die beim Einschalten flackern wie Neonröhren, sowie andere, die langsam heller werden wie Quecksilber Dampflampen, gehören dazu. Ein Modul wurde mit  4 Container-Brücken aus dem Playmobil Hause bestückt. Diese wurden zuerst beleuchtet und anschließend wurden die Motoren angesteuert.

 

Ergänzt werden die Containerbrücken mit Drehkränen ebenfalls aus dem Hause Playmobil. 

Auch diese Kräne sind Beleuchtet und sollen Später auch mal motorisch gedreht werden. 

 

Damit das ganze nicht so statisch steif ist möchte ich das ganze Zentral Dezentral steuern. Damit meine ich, es wird in jedem Modul ein Arduino geben. Und in einem kleinen Steuerpult am Ufer einen Steuerarduino. Dieser sendet Befehle aus, die die einzelnen Module dann auf ihre weise umsetzen.

Somit kann das Licht der einen Laterne flachern, wenn das nächste langsam heller wird. 

Über einen kleinen Joystick können die Containerbrücken ausgewählt werden und manuell gesteuert werden. 

Bei den Containerbrücken ist ein Ultraschallsensor angebaut. Dieser sorgt für einige automatische Bewegung sobald ein Modell länger als 30 Sek. An der Kaimauer liegt.

 

Zur Steuerung bekommt jedes Modul einen Kabelbaum. 3 Leitungen sind nötig um meine Vorstellung wirklichkeit werden zu lassen

Plus, Minus und Signalleitung ist mindestvoraussetzung.

Damit die Kabel nicht überall auf dem Hafenmodul rumliegen haben wir  pro Modul eine 10mm Platte als Auflage für die Module genommen.

 

Unten kam eine 5mm Starke Leiste drauf, damit wir 5mm Luft zum verstecken der Kabel haben.

 

 

Grundplatte mit Fräsungen für die Stecker
Grundplatte mit Fräsungen für die Stecker
Lageprobe für den Kabelbaum
Lageprobe für den Kabelbaum

Inzwischen ist der Hafen enorm gewachsen und das Potential dieser Bauweise zeigt sich so langsam

Das erste selbst gezeichnete und gedruckte Haus

natürlich mit Beleuchtung

Einige Links

Auch wenn sie rechts stehen, so bleiben es doch Links!

Harrislee

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